Stress-Signale

Stresszustände produzieren im Menschen und in seinem Verhalten deutlich wahrnehmbare Signale, die vor allem ernst zu nehmen sind, wenn sie häufig oder dauernd auftreten. Einzelne Signale können, müssen aber nicht, zwingend auf belastenden Stress hinweisen.

Welche der aufgelisteten Stresssignale haben Sie an Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen in Ihrem Führungs-/ Verantwortungsbereich in den letzten drei Monaten beobachtet? Notieren Sie für sich, bei welchen Einzelpersonen oder Gruppen Ihnen die Signale besonders auffallen.

Stress-Signale
In den letzten drei Monaten habe ich die folgenden Signale bei meinen Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen beobachtet:
Skala:
1 = praktisch nie
2 = selten, d.h. etwa einmal pro Monat
3 = manchmal, d.h. etwa einmal pro Woche
4 = häufig, d.h. mehrmals pro Woche
5 = dauernd
    1 2 3 4 5
(fs01) Sie klagen über Gesundheitsstörungen wie Kopfschmerzen, Magenprobleme, etc.
(fs02) Sie wirken lustlos, ohne Engagement
(fs03) Sie isolieren sich voneinander
(fs04) Sie reagieren ungeduldig, gereizt
(fs05) Sie verhalten sich offen aggressiv
(fs06) Sie verhalten sich verdeckt aggressiv («Mobbing»)
(fs07) Sie arbeiten schlecht zusammen
(fs08) Sie fügen sich nicht in das Team ein
(fs09) Sie erbringen ungenügende Leistungen
(fs10) Sie konsumieren Drogen (Alkohol, weiche Drogen, harte Drogen)
(fs11) Sie fehlen wegen Krankheit
(fs12) Sie produzieren Arbeitsunfälle und Beinaheunfälle
(fs13) Sie verursachen Betriebsstörungen
(fs14) Sie verursachen Kundenreklamationen
(fs15) Sie kündigen

Je häufiger sich Ihre Einschätzungen in den Kolonnen 3, 4 oder 5 befinden, desto deutlicher weisen die Signale auf Stress hin. Falls Sie nicht gewillt sind, die menschlichen und materiellen Kosten der Stressignale einfach hinzunehmen, können Sie folgende Massnahmen ergreifen:

  • Beobachten Sie in der nächsten Zeit Stresssignale besonders aufmerksam. Besprechen Sie Stressphänomene mit Kollegen/Kolleginnen, Vorgesetzten und Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen.
  • Bearbeiten Sie den folgenden Checklisten-Abschnitt mit dem Ziel, mögliche Ursachen für Stressentstehung zu identifizieren.
  • Laden Sie die Mitarbeitenden zur Anwendung des stressnostress-Programms ein. Lassen Sie die Mitarbeiter/innen die «Persönliche Checkliste» bearbeiten und organisieren Sie Workshops zur Bestandesaufnahme und Erarbeitung von Massnahmen zur Stressprävention und zum Stressabbau.
  • Suchen Sie neutrale, externe Anti-Stress-Beratung zur Unterstützung bei Stressanalyse, Planung, Realisierung und Kontrolle (Kontakt).

Stressursachen

Stress kann verschiedene mögliche Ursachen haben, die zum Teil auch miteinander wirken und sich gegenseitig beeinflussen. Im folgenden finden Sie eine Liste mit Faktoren der Arbeit und des Arbeitsumfeldes, die erwiesenermassen Stress bewirken und menschlich und materiell Schaden anrichten können.

Beurteilen Sie die folgenden Aussagen auf einer Skala von «trifft nicht zu» bis zu «trifft völlig zu».

Lassen Sie Mitarbeitende die «Persönliche Checkliste» ausfüllen und vergleichen Sie deren Einschätzungen mit Ihrer eigenen Beurteilung. Planen und realisieren Sie gezielte Massnahmen zum Stressabbau und zur Stressprävention gemeinsam mit Ihren Mitarbeitenden in Gesprächen und Workshops.

Stressursachen in der Arbeit
Mögliche Stressursachen für die Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen in der Arbeit:
Skala:
1 = trifft überhaupt nicht zu
2 = trifft eher nicht zu
3 = trifft teilweise zu
4 = trifft gut zu
5 = trifft völlig zu
    1 2 3 4 5
(fu01) Die Arbeitsmenge ist erdrückend (nicht einfach viel Arbeit!)
(fu02) Für seriöse Planung und Organisation der Arbeit fehlt den Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen die Zeit
(fu03) Die gestellten Ziele und Aufgaben überfordern die Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen fachlich
(fu04) Die Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen empfinden ihre Arbeit als langweilig
(fu05) Die Arbeit entspricht nicht den eigentlichen Interessen und Neigungen der Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen
(fu06) Die Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen erleben zu viel Routine, es fehlt die Herausforderung
(fu07) Die Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen haben keinen Einfluss auf die Planung und Gestaltung ihrer Arbeit
(fu08) Die Arbeit besteht aus isolierten Arbeitsschritten, ist nicht ein abgerundetes Ganzes
(fu09) Die Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen haben zu wenig Entscheidungsfreiheit
(fu10) Die Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen erhalten keine Unterstützung, wenn sie sie brauchen
(fu11) Es gibt ungelöste Spannungen und Konflikte
(fu12) Die Vorgesetzten kommunizieren nur «von oben nach unten». Vorschläge, Anregungen, Kritik der Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen werden nicht ernst genommen
(fu13) Die Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen bekommen kein echtes Feedback (Anerkennung und konstruktive Kritik)
(fu14) Die Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen können ihre Entwicklung/Laufbahn nicht selber beeinflussen
(fu15) Die Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen arbeiten unter schlechten äusseren Arbeitsbedingungen
(fu16) Die Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen werden in ihrer Arbeit häufig gestört

Folgerungen

Beantworten Sie abschliessend die folgenden Fragen.

Wie stark ist aktuell Ihr Führungs-/Verantwortungsbereich von negativem, belastendem Stress betroffen?
nicht betroffen
wenig betroffen
teilweise betroffen
ziemlich betroffen
sehr betroffen
Falls Sie negativen Stress feststellen: Als wie wichtig erachten Sie Massnahmen zum Stressabbau in Ihrem Bereich?
völlig unwichtig
unwichtig
ziemlich unwichtig
teils-teils
ziemlich wichtig
sehr wichtig
ausserordentlich wichtig

Wenn Sie Massnahmen zum Stressabbau als wichtig erachten: Was sollten in erster Priorität unternommen werden? WER sollte WAS WIE WANN tun?

Notieren Sie sich Ihre Vorschläge und diskutieren Sie diese mit denen Ihrer Mitarbeitenden. Erste Umsetzungshinweise finden Sie in den Programmabschnitten «Stressabbau und Stressprävention». Wenn Sie für die Umsetzung Unterstützung brauchen, besprechen Sie sich auch mit Kolleginnen/Kollegen und Vorgesetzten und ziehen Sie bei Bedarf interne oder externe Fachleute bei.


Das stressnostress-Programm wird laufend überarbeitet und neuen Erkenntnissen angepasst. Wenn Sie uns die Resultate Ihrer Einschätzung in dieser Checkliste zur Verfügung stellen, unterstützen Sie eine bedarfsgerechte Entwicklung des Programms. Selbstverständlich sichern wir Ihnen volle Anonymität zu. Ihr Name und die Absenderadresse werden nicht erfasst.

Die folgenden Angaben helfen uns, die Auswertung zu präzisieren:

Mein Geschlecht:
männlich
weiblich
Mein Alter:
bis 30jährig
30 bis 40jährig
40 bis 50jährig
über 50jährig
Meine Ausbildung:
Obligatorische Grundschule/Anlehre
Berufslehre
Vollzeitberufsschule/Diplommittelschule u.a.
Maturität
Höhere Berufsausbildung
Universität/Hochschule
Grösse meines Betriebes:
bis 20 Personen
20-50 Personen
50-100 Personen
100-500 Personen
über 500 Personen
Meine Führungsspanne: Ich bin verantwortlich für:
bis 5 Personen
6-10 Personen
11-15 Personen
16-20 Personen
über 20 Personen

Bemerkungen/Kommentar zum Fragebogen: